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Cannabis als natürliche Medizin bei psychischen Störungen

Inhaltsverzeichnis

Depressionen und Cannabis

Das Endocannabinoid-System und Depressionen

Klinische Studien zeigen, dass Störungen im körpereigenen Cannabinoidsystem, das auch als Endocannabinoid-System (ECS) bezeichnet wird, eng mit Depressionen verknüpft sind. Besonders bei Frauen mit Major Depression sind die Serumspiegel der körpereigenen Cannabinoide Anandamid (AEA) und 2-Arachidonoylglycerin (2-AG) erniedrigt, was auf ein Defizit in der Endocannabinoid-Aktivität hindeutet [1, 2].

Postmortale Studien bei Suizidopfern mit schweren Depressionen haben eine erhöhte Dichte und Funktionalität der körpereigenen Cannabinoidrezeptoren vom Typ 1 (CB1) sowie der CB1-mRNA im präfrontalen Kortex aufgezeigt [3]. Diese Hochregulierung wird von Forschern als Reaktion auf den verminderten Endocannabinoid-Tonus im zentralen Nervensystem gedeutet [3, 4].

Pflanzliche und körpereigne Cannabinoide

Pflanzliche Cannabinoide, wie sie in medizinischem Cannabis vorkommen, beeinflussen das körpereigene Cannabinoidsystem auf ähnliche Weise wie körpereigene Cannabinoide. Sie können vergleichbare Wirkungen hervorrufen oder indirekt den Spiegel körpereigener Cannabinoide erhöhen.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass auch moderate körperliche Betätigung, die häufig zur Verbesserung der Stimmung empfohlen wird, bei Frauen mit schwerer Depression erwiesenermaßen zu einer Erhöhung der Serumspiegel von AEA (Anandamid) führen kann, eines wichtigen körpereigenen Cannabinoids. Auch bei Patienten, die sich einer Elektrokrampftherapie unterzogen haben, stiegen die Serumspiegel der wichtigen körpereigenen Cannabinoide 2-AG (2-Arachidonoylglycerol) und AEA (Anandamid) [3]. Dies unterstreicht, welchen großen Einfluss dieses erst in den 90ern entdeckte System auf das psychische Wohlbefinden hat und welche potenzielle Bedeutung es als neues pharmakologisches Ziel in einer modernen, ganzheitlich ausgerichteten Medizin spielt.

Evidenzlage für medizinisches Cannabis bei Depressionen

Trotz der starken Hinweise auf die Rolle des ECS bei Depressionen fehlt es an umfassenden klinischen Studien zur Wirksamkeit von medizinischem Cannabis bei schweren Depressionen. Die meisten Belege stammen aus Fallberichten und Beobachtungsstudien. Eine systematische Übersichtsarbeit von Walsh et al. identifizierte mehrere Querschnittsuntersuchungen, die eine Verbesserung der Stimmung durch medizinisches Cannabis nahelegen [5]. Eine aktuelle Meta-Analyse zeigt, dass Cannabis häufig als Selbstmedikation bei depressiven Symptomen verwendet wird [6]. Darüber hinaus hat eine epidemiologische Studie ergeben, dass gelegentlicher oder täglicher Cannabiskonsum mit einer Reduktion depressiver Symptome im Vergleich zu Nichtkonsumenten verbunden ist [7].

THC und CBD: Wirkung auf depressive Symptome

Eine nordamerikanische Studie untersuchte die Effekte von Δ9-Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) auf Depression, Angst und Stress anhand von Daten der App Strainprint™ [8]. Über 11.000 Cannabiseinnahmen per Inhalation wurden analysiert, um die Auswirkungen verschiedener Cannabissorten und Dosierungen zu bewerten. Die Ergebnisse zeigen, dass Cannabisprodukte mit unterschiedlichen THC- und CBD-Gehalten durch Inhalation kurzfristig eine signifikante Linderung der Symptome bewirken können. In 89,3 % der Sitzungen wurden die Depressionssymptome reduziert, während sie in 3,2 % der Sitzungen verschlechtert und in 7,5 % der Sitzungen unverändert blieben. Besonders wirksam bei der Reduzierung von Depressionssymptomen waren Cannabisblüten mit hohem CBD-Gehalt (mehr als 9,5 % CBD) und niedrigem THC-Gehalt (weniger als 5,5 % THC). Bei der Stressreduktion erwiesen sich ebenfalls Produkte mit hohem CBD-Gehalt (mehr als 11 % CBD), aber auch Produkte mit hohem THC-Gehalt (mehr als 26,5 % THC) als am effektivsten [8]. Diese Ergebnisse verdeutlichen erneut, wie personenspezifisch die Reaktion auf Cannabinoide ausfallen kann, und heben die Bedeutung einer individuellen Dosisfindung und Auswahl der Cannabismedikation hervor.

Vorsicht bei langfristigem Cannabiskonsum

Obwohl die kurzfristigen Effekte von Cannabis auf depressive Symptome positiv erscheinen, sollte beachtet werden, dass langfristiger Konsum die zugrunde liegende Depression möglicherweise verschlechtern kann [8]. Daher ist eine regelmäßige ärztliche Begleitung für Patienten, die Cannabis zur Behandlung von Depressionen nutzen, unerlässlich, um eine sichere und wirksame Therapie zu gewährleisten.

Bipolare Störung und Cannabis 

Linderung von Symptomen

Einige bipolare Patienten berichten, dass der Konsum von Cannabis sowohl manische als auch depressive Symptome lindert. Sie empfinden es als wirksamer als herkömmliche Medikamente oder als hilfreich bei der Reduzierung von Nebenwirkungen dieser Medikamente [9]. Zudem wird medizinisches Cannabis mit einer besseren neurokognitiven Funktion (Leistungsfähigkeit des Gehirns) in Verbindung gebracht [10].

In einer klinischen Studie stellten Sagar et al. fest, dass das Inhalieren von Cannabis kurzfristig zu einer teilweisen Linderung der klinischen Symptome von Menschen mit bipolaren Störungen führen kann [11]. 

Es ist wichtig zu beachten, dass die Forschung zu den positiven Effekten von Cannabis bei bipolarer Störung noch vorläufig ist und die Wirkung von Cannabis individuell variieren kann. Diese Ergebnisse implizieren nicht, dass Cannabis allen Menschen mit bipolarer Störung hilft. 

Kognitive Funktionen

Zwei Studien berichten über bessere neurokognitive Leistungen bei bipolaren Patienten, die Cannabis konsumieren, im Vergleich zu Nichtkonsumenten [10, 11]. Ringen et al. stellten 2015 in einer vergleichenden Studie fest, dass Patienten mit bipolarer Störung, die Cannabis konsumierten, tendenziell bessere Leistungen in Bereichen wie psychomotorischer Geschwindigkeit, Aufmerksamkeit, Arbeitsgedächtnis, exekutiver Funktion und verbalem Lernen zeigten [10]. Statistisch signifikante Unterschiede wurden jedoch nur bei Tests der exekutiven Funktion beobachtet. Braga et al. berichteten ebenfalls von besseren neurokognitiven Leistungen bei Patienten mit bipolarer Störung, die Cannabis zu sich nahmen [12]. 

CBD bei Bipolaren Störungen

Bei der Behandlung von zwei Patienten mit einer bipolaren Störung mit CBD (Cannabidiol) (anfängliche orale Dosis von 600 mg bis hin zu 1200 mg/Tag) wurde keine Wirkung auf die Abschwächung der Manie festgestellt [13]. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass CBD allein möglicherweise keine ausreichende Wirksamkeit bei der Behandlung manischer Episoden bei bipolaren Störungen aufweist. 

Risiken der Cannabistherapie bei Bipolaren Störungen

Manisch-depressive Symptome und Kognition

Der Konsum von Cannabis kann das Auftreten manischer Symptome bei Patienten mit bipolarer Störung verschlimmern und ist mit einem erhöhten Risiko für neue manische Episoden verbunden [14]. Zudem wurde festgestellt, dass Cannabis bei manchen Menschen depressive Symptome verschlimmert [14].

Eine Pilotstudie aus dem Jahr 2016 untersuchte die Auswirkungen des Cannabiskonsums auf Menschen mit bipolarer Störung und stellte fest, dass diese Personen im Vergleich zu Nicht-Konsumenten keine signifikanten psychischen Beeinträchtigungen erlitten [11]. Im Gegenteil, die Teilnehmer berichteten von einer Verbesserung ihrer Stimmung nach der Einnahme von Cannabis [11]. Zudem zeigte die Studie keine negativen Effekte von Cannabis auf Denken und Gedächtnis [11]. 

Rate von Selbstmordversuchen

Eine weitere Studie aus dem Jahr 2015 ergab, dass Menschen mit bipolarer Störung, die Cannabis konsumieren, höhere Selbstmordversuchsraten aufweisen als diejenigen, die kein Cannabis konsumieren [15]. Die Ergebnisse der Studie zu den Auswirkungen von Cannabis auf die Selbstmordrate waren jedoch nicht eindeutig [15]. In jedem Fall sollte der Einsatz von Cannabis bei Menschen mit bipolarer Störung sorgfältig überwacht werden, um auf eine mögliche Verschlechterung des Gesundheitszustands schnellstmöglich zu reagieren. 

Angststörungen und Cannabis

Anwendung von Cannabis bei Angstzuständen

Anekdotische Berichte und Studien legen nahe, dass viele Patienten mit Angststörungen Cannabis zur Selbsttherapie verwenden. Rund zwei Drittel der diagnostizierten Patienten reduzieren ihren Bedarf an Anxiolytika und Beruhigungsmitteln nach der Umstellung auf medizinisches Cannabis, wie aktuelle Analsyen aus Kanada und den USA zeigen [16, 17].

Zum Vergleich:

  • Opioide: 76,7 % der Patienten reduzierten ihren Konsum nach Beginn der Therapie mit medizinischem Cannabis.
  • Antidepressiva: 37,6 % reduzierten ihren Konsum
  • Alkohol: 42,0 % reduzierten ihren Konsum
  • Medikamente gegen Angstzustände: 71,8 % reduzierten ihren Konsum
  • Medikamente gegen Migräne: 66,7 % reduzierten ihren Konsum
  • Medikamente gegen Schlafstörungen: 65,2 % reduzierten ihren Konsum [17].

Wichtig zu beachten ist, dass der Effekt von THC auf angstbezogenes Verhalten dosisabhängig ist: Während niedrige Dosen angstlösend wirken können, können hohe Dosen Angst und Panik verstärken [3, 18]. Eine aktuelle Studie zeigte, dass 7,5 mg THC, das oral eingenommen wurde, Stress signifikant reduzierten, während 12,5 mg THC die Stimmung verschlechterten (19). Neuroimaging-Studien bestätigen, dass THC in bestimmten Dosierungen die Verarbeitung negativer Emotionen beeinflussen kann [20].

Im Gegensatz dazu wirkte CBD beim Menschen anxiolytisch, ohne bei hohen Dosen anxiogene Effekte zu verursachen. Es kann zudem die angstfördernde Wirkung von hohen THC-Dosierungen abschwächen, obwohl dieser Effekt nicht in allen Studien eindeutig nachgewiesen wurde [21].

Wirksamkeit von CBD bei sozialer Angststörung

Randomisierte klinische Studien deuten darauf hin, dass CBD bei sozialer Angststörung hilfreich sein kann. Eine Einzeldosis von 400 mg CBD reduzierte in einer Studie die Angst signifikant [22]. In einer weiteren Doppelblindstudie zeigte sich, dass 600 mg CBD die Angst bei simulierten öffentlichen Reden linderte [23]. Diese Effekte könnten auf die Wirkung von CBD auf bestimmte Hirnregionen wie Amygdala und Hippocampus zurückzuführen sein, die bei Angst eine zentrale Rolle spielen [24].

THC und CBD bei Depression, Angst und Stress

Eine Studie aus den USA untersuchte im Jahr 2019 die Effekte von Δ9-Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) auf Depression, Angst und Stress anhand von Daten der App Strainprint™ [8]. Über 11.000 Cannabiseinnahmen per Inhalation wurden analysiert, um die Auswirkungen verschiedener Cannabissorten und Dosierungen zu bewerten. Die Ergebnisse zeigen, dass Cannabisprodukte mit unterschiedlichen THC- und CBD-Gehalten durch Inhalation kurzfristig eine signifikante Linderung der Symptome bewirken können. In 89,3 % der Sitzungen wurden die Depressionssymptome reduziert, während sie in 3,2 % der Sitzungen verschlechtert und in 7,5 % der Sitzungen unverändert blieben. Besonders wirksam bei der Reduzierung von Depressionssymptomen waren Cannabisblüten mit hohem CBD-Gehalt (mehr als 9,5 % CBD) und niedrigem THC-Gehalt (weniger als 5,5 % THC). Bei der Stressreduktion erwiesen sich ebenfalls Produkte mit hohem CBD-Gehalt (mehr als 11 % CBD), aber auch Produkte mit hohem THC-Gehalt (mehr als 26,5 % THC) als am effektivsten [8]. Diese Ergebnisse verdeutlichen erneut, wie personenspezifisch die Reaktion auf Cannabinoide ausfallen kann, und heben die Bedeutung einer individuellen Dosisfindung und Auswahl der Cannabismedikation hervor.

THC zur Extinktion konditionierter Ängste

Ein zentraler Ansatz in der Behandlung von Angststörungen ist die expositionsbasierte Therapie, die auf Extinktionsprozessen beruht. Studien an Tieren haben gezeigt, dass THC die Furchtauslöschung und deren Aufrechterhaltung unterstützen kann [25].

Im Jahr 2013 wurde dieser Effekt beim Menschen erstmals in einer randomisierten klinischen Studie untersucht. Zwei Stunden vor dem Extinktionslernen erhielten die Teilnehmer entweder THC oder ein Placebo. Probanden, die THC erhielten, zeigten 24 Stunden nach dem Extinktionslernen eine geringere Hautleitfähigkeitsreaktion, was auf eine verminderte Angstreaktion hindeutet [25].

Chancen und Risiken der Cannabinoid-Therapie bei Angststörungen

Aktuelle Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Häufigkeit von Angststörungen unter Cannabiskonsumenten hauptsächlich auf Unterschiede bei den Ausgangsfaktoren und nicht auf den Cannabiskonsum zurückzuführen ist [26].

Die Nutzung von medizinischem Cannabis bei Angststörungen zeigt therapeutisches Potenzial; jedoch sind die Behandlungsergebnisse nicht immer konsistent. Variationen in Dosierung, THC- und CBD-Gehalt sowie der Art der Verabreichung können die Wirkung maßgeblich beeinflussen [3]. Weitere klinische Studien sind erforderlich, um das therapeutische Potenzial von Cannabinoiden besser zu verstehen. Für die ärztliche Praxis sind individuelle Therapieanpassung und sorgfältige Dosierung, insbesondere beim Einsatz von THC, essenziell, um Nebenwirkungen zu minimieren und eine optimale Wirksamkeit zu gewährleisten.

PTBS und Cannabis

Das Endocannabinoid-System und seine Rolle bei Stress

Das Endocannabinoid-System, welches in stressanfälligen Bereichen des Hypothalamus sowie in limbischen Strukturen wie der Amygdala vorkommt, spielt eine zentrale Rolle bei der Regulation neuroendokriner und verhaltensbezogener Reaktionen auf Stress [3]. Es wird zunehmend vermutet, dass Cannabinoide sowohl bei der Furchtauslöschung als auch bei antidepressiven Effekten eine Rolle spielen könnten. Jüngste Studien unterstützen die Hypothese, dass das Endocannabinoid-System auch an der Pathophysiologie der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) beteiligt ist [3].

Forschungsergebnisse zum Endocannabinoid-System bei PTBS

Aktuelle Untersuchungen mittels Positronen-Emissions-Tomographie (PET) zeigen, dass die Expression von CB1-Rezeptoren im Gehirn von PTBS-Patienten erhöht ist, während die peripheren Anandamid (AEA)-Spiegel signifikant gesenkt sind [27]. Diese Befunde deuten auf einen reduzierten Endocannabinoid-Tonus bei PTBS hin und auf den Nutzen einer Therapie mit Cannabis für Menschen mit PTBS [3].

Therapeutisches Potenzial von Cannabis bei PTBS

Cannabisprodukte könnten zur Linderung verschiedener PTBS-Symptome beitragen. Mögliche positive Effekte umfassen die Reduzierung der Intensität und der emotionalen Auswirkungen traumatischer Erinnerungen. Dadurch könnten Patienten von besserem Schlaf, geringeren Angstzuständen und einer allgemeinen Entspannung profitieren. Wie Hindocha et al. (2020) zusammenfassen, zeigen verschiedene Querschnittsstudien eine Verringerung der PTBS-Symptomatik bei Patienten, die mittels der Clinician-Administered PTSD Scale (CAPS) beurteilt wurden und medizinisches Cannabis verwendeten [28]. Roitman et al. berichten in einer offenen Studie, dass bei Patienten mit nicht remittierter PTBS die Behandlung mit sublingualem THC (5 mg) zweimal täglich über drei Wochen zu einer Reduktion der globalen Symptomschwere, einer verbesserten Schlafqualität, einer verminderten Häufigkeit von Albträumen und einer Abnahme der PTBS-Hypererregung (Hyperarousal) führte [29].

Zusätzlich zeigen drei verschiedene Studien, dass das synthetisch hergestellte Cannabinoid Nabilon in der Lage ist, die Intensität von Albträumen zu verringern und den Schlaf bei PTBS-Patienten zu verbessern [28]. In einer kontrollierten Kohortenstudie wurden retrospektive klinische Daten von 11 ambulanten psychiatrischen Patienten mit PTBS analysiert, die variable Dosen von CBD erhielten. Zehn dieser 11 Patienten berichteten über eine allgemeine Abnahme der Schwere ihrer PTBS-Symptome [30].

Eine retrospektive Studie in einer kanadischen Justizvollzugsanstalt untersuchte 104 männliche Insassen mit schweren psychischen Erkrankungen, denen das synthetische Cannabinoid verschrieben wurde. Die Ergebnisse zeigten, dass dieses die PTBS-Symptome und die Schlaflosigkeit signifikant verbesserte. Zudem gelang es, andere Medikamente wie Antipsychotika/Neuroleptika und Beruhigungsmittel zu ersetzen oder abzusetzen, ohne dass Anzeichen von Missbrauch festgestellt wurden [31].

Langfristige Wirkung von Cannabis bei PTBS

In einer prospektiven Studie wurden zwei Gruppen von PTBS-Patienten über ein Jahr beobachtet: Eine Gruppe erhielt medizinisches Cannabis, während die Kontrollgruppe kein Cannabis konsumierte. Die Cannabiskonsumenten berichteten von einer signifikant stärkeren Abnahme der PTBS-Symptome. Am Ende des Beobachtungszeitraums war die Wahrscheinlichkeit, die DSM-5-Kriterien für PTBS nicht mehr zu erfüllen, bei den Cannabiskonsumenten 2,57-mal höher [32].

Chancen und Risiken der Cannabinoid-Therapie bei PTBS

Zusammenfassend deuten die bisherigen Studien darauf hin, dass die Cannabinoidtherapie eine vielversprechende Option zur Behandlung der PTBS darstellt. Bei der Anwendung von THC ist trotz der berichteten guten Verträglichkeit Vorsicht geboten. Die Eindosierung sollte langsam und besonders behutsam erfolgen, um mögliche Risiken zu minimieren. Darüber hinaus ist es wichtig, den psychischen Gesundheitszustand des Patienten regelmäßig zu überwachen, um frühzeitig auf mögliche Nebenwirkungen reagieren zu können.

Schizophrenie und Cannabis

Schizophrenie ist eine hochkomplexe psychische Erkrankung, deren Entstehung durch eine Vielzahl von Risikofaktoren beeinflusst wird. Im Folgenden werden zunächst die potenziellen Ursachen zusammengefasst.

Dopaminhypothese der Schizophrenie

Grundlagen der Dopaminhypothese

Die Dopaminhypothese, erstmals 1963 formuliert, basiert auf der Beobachtung, dass Neuroleptika, die seit den 1950er-Jahren verwendet werden, Dopaminrezeptoren blockieren [33]. Diese Medikamente, heute besser als „Antipsychotika“ bekannt, sollen Schizophrenie-Symptome durch Blockade der Dopaminrezeptoren lindern. Die Hypothese besagt:

  1. Schizophrenie-Symptome resultieren aus einer Überaktivität des Dopamin-Systems im Gehirn [34].
  2. Die Wirksamkeit von Neuroleptika beruht auf ihrer Fähigkeit, Dopaminrezeptoren zu blockieren [34].

Aktualität der Dopaminhypothese

Die Dopaminhypothese stützt sich auf Studien zu Amphetaminen, die Symptome auslösen können, die der paranoiden Schizophrenie ähneln [34]. Allerdings beeinflussen Amphetamine neben Dopamin auch viele andere Neurotransmitter. Zudem lösen direkt wirkende Dopamin-Agonisten wie Apomorphin oder Bromocriptin, die zu einer erhöhten Dopaminaktivität führen, nicht in gleicher Weise wie Amphetamine Psychosen aus [34].

Eine alternative Erklärung für die Wirkung von Neuroleptika bzw. Antipsychotika ist, dass diese einen Zustand der neurologischen Unterdrückung herbeiführen, der die Intensität der psychotischen Symptome abschwächt [33]. Dies erscheint plausibel, wenn man bedenkt, welche große Bedeutung Dopamin bei geistigen und emotionalen Prozessen spielt. Das dopaminerge System ist essenziell für die kognitive Funktion und die Motivation. Es ist Teil des Belohnungssystems des Gehirns und spielt eine wichtige Rolle beim Empfinden von Freude [35]. Die Blockade eines so bedeutenden und „lebhaften“ Botenstoffs übt zweifellos eine ausgeprägte dämpfende Wirkung auf Gedanken und Gefühle aus, unabhängig davon, ob sie psychotischer Natur sind oder zu einem „gesunden“ Teil der Persönlichkeit gehören.

Dopamindefizit bei Schizophrenie

Bereits 1991 stellten Wissenschaftler die Hypothese auf, dass Schizophrenie durch eine abnorm niedrige präfrontale Dopaminaktivität (die Defizitsymptome verursacht) gekennzeichnet ist, die zu einer übermäßigen Dopaminaktivität in den mesolimbischen Dopamin-Neuronen führt (die positive Symptome verursacht) [36].

Die Dopaminhypothese aus den 1960er Jahren, die besagt, dass eine Überaktivität von Dopamin die Symptome einer Schizophrenie verursacht, wird hingegen in neueren Forschungsarbeiten nicht bestätigt [33]. Stattdessen zeigen aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen, dass negative Symptome der Schizophrenie, wie Apathie und sozialer Rückzug, tatsächlich mit einem Dopaminmangel im präfrontalen Kortex verbunden sind [37].

Langfristige Behandlung mit dopaminhemmenden Antipsychotika kann besonders problematisch sein, wenn bereits ein Dopaminmangel vorliegt. Anticholinergika, die zur Reduzierung der Nebenwirkungen der dopaminhemmenden Antipsychotika eingesetzt werden, wirken wiederum als Dopaminagonisten und erhöhen den Dopaminspiegel [38]. Diese Medikamente können wie Neuroleptika, deren Nebenwirkungen sie reduzieren sollen, selbst zu erheblichen Nebenwirkungen führen (z. B. kognitive Beeinträchtigung, Verschlimmerung von Spätdyskinesien und Delirium) [38]. Dies verdeutlicht die große Notwendigkeit neuer therapeutischer Ansätze.

Schizophrenie und das Endocannabinoid-System

Neben Dopamin sind auch andere Neurotransmitter wie GABA, Glutamat, Serotonin und Noradrenalin an Schizophrenie beteiligt. Studien zeigen Volumenverluste in Hirnregionen wie dem präfrontalen Kortex, Hippocampus und Thalamus [39]. Das Endocannabinoid-System (ECS) reguliert die Freisetzung von Neurotransmittern und spielt eine wesentliche Rolle für die psychische Gesundheit.

Studien haben konsistente Belege für eine gestörte Endocannabinoid-Signalisierung bei Schizophrenie-Patienten geliefert [3]. Erhöhte AEA-Konzentrationen im Blut und in der Zerebrospinalflüssigkeit korrelieren mit psychotischen Symptomen [38, 39]. Veränderungen der CB1-Rezeptordichte wurden in Hirnregionen festgestellt, die mit Schizophrenie in Verbindung stehen, wie dem dorsolateralen präfrontalen Kortex und dem anterioren Cingulum [3].

Cannabiskonsum und Schizophrenie

Meta-Analysen zeigen, dass Cannabiskonsum das Risiko für das Auftreten psychotischer Symptome in einer dosisabhängigen Weise erhöhen kann [40]. Hohe THC-Konzentrationen korrelieren mit einem erhöhten Risiko, während Cannabis mit hohem CBD-Gehalt das Auftreten psychotischer Symptome reduzieren kann [3, 41]. Studien zu THC zeigen dosisabhängige Effekte bei Schizophrenie, wobei niedrige THC-Dosen in einigen Fällen die Symptome verbessern konnten [3].

CBD als Therapieoption bei Schizophrenie

In einer von Leweke et al. in Deutschland durchgeführten randomisierten kontrollierten klinischen Studie zeigten schizophrene Patienten, die 28 Tage lang entweder mit CBD oder Amisulprid behandelt wurden, signifikante Verbesserungen ihrer psychotischen Symptome. Es wurde kein Unterschied in der klinischen Wirksamkeit zwischen den Behandlungen festgestellt [42]. Ohne die typischen Nebenwirkungen von Neuroleptika hervorzurufen, erwies sich CBD als genauso wirksam wie ein etabliertes atypisches Neuroleptikum der 2. Generation. Darüber hinaus stellten die Autoren einen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen dem Anstieg der Werte des körpereigenen Cannabinoids Anandamid (AEA) und dem Rückgang der psychotischen Symptome bei den mit CBD behandelten Patienten fest [42].

Eine positive Wirkung von CBD bei Patienten mit Schizophrenie wurde kürzlich in einer multizentrischen randomisierten kontrollierten Studie bestätigt [43]. In dieser Studie erhielten die Patienten nach dem Zufallsprinzip entweder CBD (1000 mg) oder ein Placebo zusätzlich zu ihrer bestehenden antipsychotischen Medikation. Nach einer 6-wöchigen Behandlung wies die CBD-Kohorte im Vergleich zur Placebo-Gruppe ein geringeres Maß an positiven psychotischen Symptomen (Halluzinationen, Wahnvorstellungen) auf und zeigte eine größere Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit. In einer anderen randomisierten, placebokontrollierten Studie, in der mit Antipsychotika behandelte Patienten mit Schizophrenie CBD als Zusatztherapie erhielten, wurde jedoch keine Verbesserung der psychotischen Symptome festgestellt. Die Dosis war mit 600 mg pro Tag jedoch deutlich niedriger als in der zuvor zitierten multizentrischen Studie [44].

CBD (Cannabidiol) bietet eine gut verträgliche antipsychotische Alternative ohne die Risiken hoher THC-Dosierungen. Studien mit vulnerablen älteren Patienten mit Morbus Parkinson haben gezeigt, dass CBD auch in hohen Dosisbereichen gut verträglich ist und neben antipsychotischen Wirkungen einen positiven Einfluss auf zahlreiche Parkinson-Symptome haben kann [45]. Für das gute Nebenwirkungsprofil spricht auch, dass Epidiolex®, ein auf CBD basierendes Medikament, bereits für Kinder ab zwei Jahren zur Behandlung des Lennox-Gastaut- und Dravet-Syndroms zugelassen ist.

THC als Therapieoption bei Schizophrenie

Bei der Anwendung von THC sollte die Dosierung langsam gesteigert werden, da hohe THC-Dosen Psychosen und andere schwere psychische Beeinträchtigungen auslösen können. Es ist wichtig, den psychischen Gesundheitszustand von Menschen mit Schizophrenie engmaschig zu überprüfen und die Therapie mit Cannabis sorgfältig abzuwägen.

Herausforderungen der herkömmlichen Pharmakotherapie 

Die herkömmliche Therapie dieser Erkrankung umfasst in der Regel Neuroleptika bzw. Antipsychotika sowie eine Reihe von Begleitmedikamenten, die die Nebenwirkungen der Neuroleptika abmildern sollen. Allerdings sind auch diese Begleitmedikamente oft mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden [46].

Häufig werden zusätzlich stark beruhigende Benzodiazepine wie Lorazepam (Tavor®) eingesetzt, um anhaltende Angstzustände zu lindern, die trotz Neuroleptika und anderen dämpfend wirkenden Psychopharmaka bestehen bleiben können [47].

Antidepressiva gehören ebenfalls zum pharmakologischen Arsenal, das in der Schizophrenie-Behandlung gegenwärtig Anwendung findet. Bei fortbestehenden depressiven Symptomen trotz antipsychotischer Therapie sollte eine zusätzliche Therapie mit Antidepressiva in Erwägung gezogen werden. Diese Empfehlung ist, wie auch der Einsatz von Neuroleptika, Benzodiazepinen und Anticholinergika, in der Schizophrenie-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) verankert [47].

Umgang mit Nebenwirkungen der Neuroleptika („Antipsychotika“)

Bei schwerwiegenden Nebenwirkungen wie dem malignen neuroleptischen Syndrom, das Parkinson-ähnliche Symptome auslösen kann (auch „medikamenteninduziertes Parkinsonoid“ genannt), empfiehlt die Leitlinie den Einsatz von dopaminergen Medikamenten [47]. Diese Medikamente wirken den dopaminhemmenden Effekten der Neuroleptika entgegen.

Die Vielzahl unterschiedlicher Psychopharmaka, die zur Behandlung der vielfältigen Symptome der Schizophrenie eingesetzt werden oder die durch Medikamente verursachten Schäden reduzieren sollen, verdeutlicht den Bedarf an wirksamen und gut verträglichen Arzneimittelalternativen mit einem möglichst breiten Wirkspektrum, die sich auf die individuellen medizinischen Bedürfnisse der schizophrenen Patienten abstimmen lassen.

Cannabis als vielversprechende Alternative 

CBD war auch in hohen Dosen von mehr als hundert Milligramm pro Tag gut verträglich und hat sich als ebenso wirksam in der Unterdrückung psychotischer Symptome gezeigt wie das potente atypische Neuroleptikum Amisulprid.

THC konnte in niedriger Dosierung zur Linderung von psychotischen Symptomen beitragen und wurde von Menschen mit Schizophrenie und bipolaren Störungen gut vertragen. Die zweiphasige Wirkung von THC, das in hohen Dosen vorübergehende Psychosen und kognitive Defizite auslösen kann, erklärt die konträren Effekte von THC. Vor allem aber unterstreicht sie die Notwendigkeit, bei diesen besonders vulnerablen Patienten mit einer sehr niedrigen THC-Anfangsdosis zu beginnen und diese nur bei Bedarf und bisher ausgesprochen guter Verträglichkeit vorsichtig zu erhöhen.

Weitere Forschung ist erforderlich, um die Rolle von THC und CBD in der Schizophreniebehandlung vollständig zu verstehen. Dies gilt auch für eine Reihe weiterer Wirkstoffe der Cannabispflanze, deren therapeutisches Potenzial bei weitem noch nicht vollständig geklärt ist.

Literatur

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