- 1. Häufigkeit von ADHS
- 2. Symptome und Auswirkungen von ADHS
- 3. ADHS-Diagnose
- 4. Leitliniengerechte Therapie der ADHS
- 5. Ursachen von ADHS und neue Behandlungsansätze
- 5.1 Genetische und neurobiologische Faktoren
- 5.2 Das Endocannabinoid-System (ECS) und ADHS
- 5.3 Funktionen des Endocannabinoid-Systems
- 5.4 Wirkungsweise des Endocannabinoid-Systems
- 5.5 Rolle des ECS bei emotionaler und kognitiver Gesundheit
- 5.6 Therapeutische Potenziale von THC und CBD bei Störungen des ECS
- 6. Cannabis als Medizin bei ADHS: Studienlage
- 7. Medizinische Bedeutung von Terpenen
- 8. Risiken und Nebenwirkungen von Medizinalcannabis
1. Häufigkeit von ADHS
1.1 Prävalenz von ADHS bei Kindern und Erwachsenen
Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine weit verbreitete neurologische Entwicklungsstörung, die sowohl Kinder als auch Erwachsene betrifft. Weltweit sind etwa 5 % der Kinder und 2,5 % der Erwachsenen betroffen [1]. In Deutschland zeigt die KiGGS-Studie des Robert-Koch-Instituts eine Prävalenz von rund 5 % bei elternberichteten ADHS-Diagnosen [2].
1.2 Geschlechtsspezifische Unterschiede hinsichtlich der ADHS-Diagnose
ADHS tritt laut DSM-V bei Männern häufiger auf als bei Frauen. Bei Kindern liegt das Verhältnis bei etwa 2:1, bei Erwachsenen bei 1,6:1. Frauen zeigen oft vermehrt Symptome der Unaufmerksamkeit [3]. Die Unterschiede könnten durch biologische Faktoren und gesellschaftliche Geschlechterrollen bedingt sein [3].
1.3 ADHS im Erwachsenenalter
Viele Kinder, bei denen ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) diagnostiziert wird, behalten die Symptome bis ins Erwachsenenalter bei. Interessanterweise haben jedoch viele Erwachsene, die an ADHS leiden, keine frühere Diagnose erhalten [4, 5]. Dies deutet möglicherweise auf die Notwendigkeit einer verbesserten Diagnostik hin.
1.4 Unerkannte ADHS
Globale Schätzungen zur Prävalenz von ADHS zeigen einen Anstieg der betroffenen Fälle. Trotz dieser Zunahme bleibt die Störung häufig unerkannt, insbesondere bei Frauen [6, 4, 7]. Studien aus den letzten Jahrzehnten haben gezeigt, dass ADHS selbst in spezialisierten Kliniken oft nicht diagnostiziert wird [4, 7]. Daher besteht jedenfalls Bedarf an einem besseren Bewusstsein für die Krankheit, um ADHS frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
2. Symptome und Auswirkungen von ADHS
2.1 Spektrum der ADHS-Symptome
Die Symptome von ADHS sind vielfältig und entwickeln sich oft unterschiedlich im Laufe der Zeit. Während Hyperaktivität bei Kindern durch übermäßige motorische Aktivität gekennzeichnet ist, zeigt sie sich bei Erwachsenen oft durch extreme Unruhe oder Redseligkeit [1].
2.2 Neuropsychologische Beeinträchtigungen
Personen mit ADHS haben häufig Schwierigkeiten in folgenden Bereichen:
- Mangelnde Hemmung [4, 8]
- Gedächtnisstörungen [8]
- Exekutive Dysfunktionen [4, 9]
- Entscheidungsfindungsprobleme [10]
- Emotionale Dysregulation [11]
Das zentrale Merkmal ist die beeinträchtigte Aufmerksamkeitskontrolle [4].
2.3 Komorbiditäten
Das National Comorbidity Survey [12] berichtet, dass Erwachsene mit ADHS dreimal so oft unter schweren depressiven Störungen leiden, sechsmal häufiger an Dysthymie erkranken und über viermal so oft andere affektive Störungen entwickeln [4]. Diese Begleiterkrankungen stellen eine bedeutende klinische Herausforderung dar, da ihre Auswirkungen die Krankheitslast stärker erhöhen als bei isolierten ADHS- oder Stimmungs- bzw. Angststörungen [13].
2.4 Einfluss von ADHS auf schulische Leistung und beruflichen Erfolg
ADHS kann bei Kindern zu Bildungsschwierigkeiten, höheren Schulverweisen und Abbrüchen führen [4]. Erwachsene mit ADHS haben oft Probleme im Zeitmanagement und in der Organisation, was zu beruflichen und finanziellen Schwierigkeiten führen kann [14]. Eine Studie aus den USA schätzt, dass Erwachsene mit ADHS jährlich Einkommenseinbußen von bis zu 15.400 Dollar erleiden [4].
2.5 Einfluss von ADHS auf das Selbstwertgefühl und soziale Interaktionen
Erwachsene mit ADHS berichten häufig von Herausforderungen in ihren Beziehungen zu Kollegen und wichtigen Bezugspersonen. Eine umfassende Studie mit 1001 Erwachsenen zeigte, dass Personen mit ADHS signifikant häufiger geschieden sind (28 % im Vergleich zu 15 % in der Kontrollgruppe) und deutlich weniger zufrieden mit ihrem persönlichen, sozialen und beruflichen Leben sind [15].
2.6 Lebenserwartung und Sterberisiko bei ADHS
Eine aktuelle Studie aus Japan zeigt, dass Erwachsene mit ADHS dreimal häufiger in Notaufnahmen und Krankenhäusern behandelt werden als ihre gesunden Altersgenossen [16]. In Dänemark haben Menschen mit ADHS eine kürzere Lebenserwartung und ein über doppelt so hohes Sterberisiko wie Erwachsene ohne ADHS [4]. Dies wird vor allem auf tödliche Unfälle und risikofreudiges Verhalten zurückgeführt. Außerdem ist der Drogenmissbrauch bei Menschen mit ADHS häufiger als bei der Allgemeinbevölkerung [17].
3. ADHS-Diagnose
3.1 Definition und Klassifikation von ADHS
ADHS wird in internationalen Klassifikationssystemen wie ICD-10 und DSM-5 beschrieben. Die Diagnose basiert auf der Beobachtung von Verhaltenssymptomen und dem Ausschluss anderer Störungen [18]. Eine Komorbidität mit anderen psychischen Störungen ist häufig, weshalb eine gleichzeitige Diagnose von ADHS und anderen psychischen Störungen nicht unüblich ist [18].
3.2 Fachärztliche Diagnose
- Für Kinder und Jugendliche: Diagnosen werden gestellt von Fachärzten für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, psychologischen Psychotherapeuten mit entsprechender Zusatzqualifikation sowie Fachärzten für Kinder- und Jugendmedizin [19].
- Für Erwachsene: Diagnosen werden von Fachärzten für Psychiatrie, Neurologie, psychosomatische Medizin sowie ärztlichen oder psychologischen Psychotherapeuten gestellt [19].
3.3 Diagnosekriterien nach ICD-10 und DSM-5
- ICD-10: ADHS wird als „Hyperkinetische Störung“ klassifiziert. Für die Diagnose sind Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität erforderlich [3]. Die Diagnose „Einfache Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung“ wird unter dem Code F90.0 geführt. Bei zusätzlicher Störung des Sozialverhaltens lautet die Diagnose „Hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens“ (F90.1).
- DSM-5: ADHS wird in drei Subtypen unterteilt: vorwiegend unaufmerksam, vorwiegend hyperaktiv-impulsiv und kombiniert [3]. Das DSM-5 erlaubt auch die gleichzeitige Diagnose mit Autismus-Spektrum-Störungen [20].
4. Leitliniengerechte Therapie der ADHS
4.1 Multimodales Therapiekonzept
Die S3-Leitlinie empfiehlt einen multimodalen Ansatz, der psychotherapeutische, psychosoziale und medikamentöse Maßnahmen kombiniert [19]. Die Therapie sollte alters- und schweregradgerecht angepasst werden.
4.2 Standardtherapie bei ADHS: Medikamente
- Stimulanzien: Methylphenidat, Amphetamin, Lisdexamphetamin
- Nicht-Stimulanzien: Atomoxetin, Guanfacin
4.3 Umgang mit Stimulanzien-Nebenwirkungen
- Psychotische Symptome: Treten Wahnvorstellungen oder Halluzinationen auf, muss das Medikament sofort abgesetzt und eine psychiatrische Untersuchung veranlasst werden.
- Missbrauchsgefahr: Ärzte und Betreuungspersonen sollten stets die Möglichkeit eines Missbrauchs von Stimulanzien im Auge behalten.
- Krampfanfälle: Bei Auftreten von Krampfanfällen ist das Medikament sofort abzusetzen und das weitere Vorgehen mit einem Neurologen zu besprechen.
- Angstverstärkung: Bei Patienten mit Angstsymptomatik kann eine Reduktion der Dosis oder ein Wechsel zu Atomoxetin oder Guanfacin sinnvoll sein.
4.4 Regelmäßige Überwachung bei Atomoxetin
- Nebenwirkungen beachten: Patienten sollten regelmäßig auf unerwünschte Wirkungen wie sexuelle Dysfunktionen und Dysmenorrhoe untersucht werden.
- Leberschäden durch Atomoxetin: Bei Anzeichen einer Leberschädigung ist das Medikament sofort abzusetzen und entsprechende Untersuchungen einzuleiten.
4.5 Regelmäßige Überwachung bei Guanfacin
- Überwachung von Puls und Blutdruck: Aufgrund möglicher Bradykardie und Hypotonie müssen diese Parameter engmaschig kontrolliert werden. Patienten sollten auch auf Anzeichen von Schläfrigkeit untersucht werden. Ein schrittweises Absetzen von Guanfacin verhindert einen reaktiven Anstieg von Blutdruck und Herzfrequenz.
4.6 Sicherstellung der Medikamenten-Adhärenz
- Adhärenz überprüfen: Regelmäßige Überprüfung der Therapieeinhaltung ist wichtig, um eine mögliche Ablehnung der Therapieform zu erkennen.
- Ursachen für mangelnde Adhärenz: Bei Hinweisen auf Nicht-Adhärenz sollten individuelle Ursachen ermittelt und im Rahmen der partizipativen Entscheidungsfindung Lösungen entwickelt werden.
4.7 Regelmäßige Kontrollen und Therapieanpassungen
- Wirksamkeit und Nebenwirkungen: Regelmäßige Kontrollen der Medikation sind unerlässlich. Mindestens alle sechs Monate sollte die Notwendigkeit der weiteren Verabreichung überprüft werden.
- Behandlungsfreie Zeiten: Einmal jährlich sollte in einer behandlungsfreien Zeit die Indikation für die Fortführung der medikamentösen Behandlung überprüft werden [19].
5. Ursachen von ADHS und neue Behandlungsansätze
5.1 Genetische und neurobiologische Faktoren
Studien zeigen, dass ADHS mit Schädigungen im präfrontalen Cortex zusammenhängt, einem Bereich des Gehirns, der für Aufmerksamkeit und Verhaltenskontrolle zuständig ist [1]. Neuere Forschungsergebnisse bestätigen Unterschiede im Volumen und in der Aktivität des Frontallappens bei ADHS-Patienten [4]. Genetische Faktoren und Anomalien in der Neurotransmission, insbesondere bei Dopamin, spielen ebenfalls eine Rolle [4, 21].
5.2 Das Endocannabinoid-System (ECS) und ADHS
Das Endocannabinoid-System wird mit verschiedenen dopaminmangelbedingten Störungen in Verbindung gebracht, darunter ADHS, Autismus und Morbus Parkinson [22]. Eine komplexe Wechselwirkung zwischen dem Endocannabinoidsystem und der Dopaminproduktion ist experimentell nachgewiesen [22]. Wie für eine Vielzahl anderer psychischer und physischer Störungen stellt das ECS also auch bei ADHS ein wichtiges pharmakologisches Ziel zur Besserung von Krankheitssymptomen dar. Auch die hohe Zahl an Cannabinoidrezeptoren im präfrontalen Cortex (vorderen Teil des Frontallappens) deutet darauf hin, dass das Endocannabinoidsystem (ECS) an wichtigen exekutiven und sozialen Funktionen beteiligt ist [23]. Diese Funktionen sind bei vielen Menschen mit ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) deutlich beeinträchtigt.
5.3 Funktionen des Endocannabinoid-Systems
Das körpereigene Endocannabinoid-System (ECS) ist ein wesentliches Signalsystem im Gehirn, das die Freisetzung von Neurotransmittern steuert. Es spielt eine zentrale Rolle in der körperlichen und seelischen Gesundheit, indem es das zentrale Nervensystem (ZNS) entwickelt und die synaptische Plastizität fördert [24]. Wichtige Funktionen des ECS umfassen:
- Regulierung von Schmerzempfinden
- Beeinflussung von Schlaf, Stimmung und Aufmerksamkeit
- Steuerung von Motivation und Gedächtnis
- Kontrolle von Appetit, Entzündungen und Neuroprotektion [25]
Die Hauptaufgabe des ECS ist die Aufrechterhaltung der Homöostase, also des Gleichgewichts aller physischen und psychischen Funktionen [26].
5.4 Wirkungsweise des Endocannabinoid-Systems
Das ECS nutzt körpereigene Cannabinoide, die hauptsächlich über zwei Rezeptoren wirken: den Cannabinoid-Rezeptor 1 (CB1R) und den Cannabinoid-Rezeptor 2 (CB2R) [27, 28].
- CB1R: Bindet den Hauptwirkstoff von Cannabis, Δ9-THC, und ist für die meisten THC-Effekte verantwortlich [29].
- CB2R: Kommt vorwiegend im Immunsystem vor und reguliert die Immunfunktion [28].
5.5 Rolle des ECS bei emotionaler und kognitiver Gesundheit
Studien zeigen, dass das ECS entscheidend für die emotionale Homöostase und kognitive Funktionen ist [22]. Der Endocannabinoid-Tonus, bestimmt durch die Konzentrationen von Anandamid (AEA) und 2-Arachidonoylglycerol (2-AG), beeinflusst das zentrale Nervensystem erheblich. Ein Mangel an körpereigenen Cannabinoiden kann zu verschiedenen körperlichen und psychischen Störungen führen [22].
5.6 Therapeutische Potenziale von THC und CBD bei Störungen des ECS
Bei einem niedrigen Endocannabinoid-Tonus können THC und CBD das Gleichgewicht wiederherstellen.
- CBD: Ein pflanzliches Cannabinoid mit antipsychotischer und angstlösender Wirkung, das den körpereigenen Cannabinoid-Spiegel erhöhen kann [30].
- THC: Hat große Ähnlichkeit mit Anandamid und kann dessen Wirkung nachahmen, um einen Mangel auszugleichen [31].
6. Cannabis als Medizin bei ADHS: Studienlage
6.1 Wirkung von pflanzlichen Cannabinoiden
Einige Patienten mit ADHS berichten, dass Cannabis für sie effektiver sei als herkömmliche ADHS-Medikamente [22]. Doch wie kommt die positive Wirkung von Cannabis auf typische ADHS-Symptome wie Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität zustande? Pflanzliche Cannabinoide können die Konzentration körpereigener Cannabinoide erhöhen, was wiederum die Freisetzung von Dopamin stimuliert [22]. Es ist bekannt, dass Patienten mit ADHS oft einen Mangel an Dopamin aufweisen, der sich negativ auf das Belohnungssystem und die Motivation auswirkt [22]. Durch die medizinische Einnahme von Tetrahydrocannabinol (THC) kann so ein körpereigener Mangel ausgeglichen und ADHS-Symptome verbessert werden.
6.2 Klinische Fallberichte
In Deutschland wurde 2008 ein klinischer Fallbericht veröffentlicht, der den Nutzen von Cannabisblüten mit hohem THC-Gehalt (Sativa) für einen erwachsenen ADHS-Patienten beschrieb, der zuvor erfolglos mit Methylphenidat (Ritalin®) behandelt worden war [32].
6.3 Fallserie in Deutschland
Eine größere klinische Fallserie mit 30 behandlungsresistenten Erwachsenen zeigte, dass inhalatives Medizinalcannabis die Konzentration verbesserte, den Schlaf förderte und die Impulsivität verringerte [32]. 73 % der Patienten bevorzugten nach der Studie Cannabisblüten gegenüber der Standardtherapie mit Stimulanzien [32]. Viele der Patienten wurden zuvor fälschlicherweise mit Cannabiskonsumstörungen diagnostiziert, obwohl ihr Konsum eine Selbstmedikation zur Linderung der ADHS-Symptome war [32].
6.4 EMA-C-Studie
Die EMA-C-Studie war die erste randomisierte klinische Studie, die einen Cannabisextrakt mit ausgewogenem THC/CBD-Verhältnis als ADHS-Medikation untersuchte. Sie zeigte signifikante Verbesserungen der Hyperaktivität und Impulsivität sowie positive Trends bei Unaufmerksamkeit und emotionaler Labilität [17]. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Cannabinoide eine gut verträgliche Alternative für ADHS-Patienten sein können, die unter Nebenwirkungen der Standardmedikation leiden oder von dieser nicht ausreichend profitieren.
7. Medizinische Bedeutung von Terpenen
7.1 Einzigartige Zusammensetzung von Cannabisprodukten
Cannabisprodukte enthalten eine Vielzahl von chemischen Verbindungen, die maßgeblich zur Wirkung jeder Sorte beitragen. Die unterschiedlichen Effekte werden durch das komplexe Zusammenspiel der bioaktiven Moleküle, insbesondere Cannabinoide und Terpene, bestimmt [33]. Dabei ist es nicht immer vorteilhaft, ein breites Spektrum an Terpenen zu haben. Stattdessen sollte das Terpenprofil gezielt auf die zu behandelnden Symptome abgestimmt werden.
7.2 Der Entourage-Effekt: Synergien von Cannabinoiden und Terpenen
Der Entourage-Effekt beschreibt, wie Terpene und Phytocannabinoide gegenseitig ihre Wirkungen verstärken oder verändern können. Diese Synergie kann unterschiedliche Effekte wie Entspannung, Stressabbau, Energiegewinnung und Konzentrationsförderung umfassen [34]. In der jüngeren Vergangenheit haben Terpene zunehmend an Bedeutung gewonnen und ihre eigenen therapeutischen Potenziale wurden intensiver erforscht.
7.3 Terpene in der Behandlung von ADHS
Bereits seit Jahrhunderten werden bestimmte Terpene aus Cannabis und Hopfen in der traditionellen Medizin genutzt. Moderne Forschung hat viele dieser Anwendungen durch In-vitro-, Tier- und klinische Studien belegt [35]. Hier eine Übersicht über einige relevante Terpene, die potenziellen Nutzen in der ADHS-Therapie bieten könnten. Um die Wirksamkeit von Cannabistherapien weiter zu optimieren und individuell anzupassen, sind jedoch zusätzliche Studien erforderlich:
- Limonen: Dieses Terpen, bekannt für sein Zitrusaroma, steigert die Serotonin- und Dopaminspiegel. Es hat angstlösende, stressreduzierende und beruhigende Effekte gezeigt. Studien in den 1990er Jahren belegten, dass Zitrusdüfte bei depressiven Patienten die Hamilton-Depression-Scores normalisieren und den Antidepressiva-Verbrauch reduzieren [36].
- Ocimen: In Orchideen und Cannabis vorkommend, zeigt Ocimen vielversprechende entzündungshemmende Eigenschaften. Besonders effektiv scheint es in Kombination mit Pinen und Limonen zu sein [37].
- Phellandren: Dieses seltene Terpen besitzt bronchienerweiternde, antimikrobielle und entzündungshemmende Eigenschaften [38].
- Terpinolen: Häufig in Cannabis Sativa enthalten, könnte Terpinolen die Stimmung verbessern und Ängste reduzieren. Studien deuten auch auf mögliche antitumorale Effekte hin [39, 40, 41].
- α-Pinen und β-Pinen: Diese Terpene könnten die Aktivität der Acetylcholinesterase im Gehirn hemmen, was das Gedächtnis verbessern und kognitive Störungen verringern könnte [34]. Sie sind bekannt für ihren Kiefernduft.
- Linalool: Auch in Lavendel zu finden, hat Linalool antioxidative, entzündungshemmende und krebshemmende Eigenschaften. Es wirkt zudem angst- und krampflösend. Die Effekte könnten auf die Beeinflussung der Glutamat- und GABA-Neurotransmittersysteme zurückzuführen sein [36, 42].
- β-Caryophyllen: Als häufigstes Sesquiterpenoid in Cannabis zeigt β-Caryophyllen entzündungshemmende Eigenschaften. Es bindet an CB2-Rezeptoren und bietet gastroprotektive, antikarzinogene und neuroprotektive Effekte [34].
8. Risiken und Nebenwirkungen von Medizinalcannabis
8.1 THC: Wirkungen und Nebenwirkungen
THC, der psychoaktive Hauptbestandteil der Cannabispflanze, kann sowohl positive als auch negative Effekte auf die Stimmung haben. Bei hohen Dosen treten unerwünschte psychoaktive Effekte wie:
- Dysphorie
- Paranoia
- Verwirrung
Weitere Nebenwirkungen umfassen:
- Schwindel
- Müdigkeit
- Mundtrockenheit
- Übelkeit
- Gedächtnisprobleme
Die Intensität dieser Nebenwirkungen variiert individuell und hängt stark von Dosierung und Darreichungsform ab [43]. Eine sorgfältige ärztliche Überwachung der THC-Dosierung ist unerlässlich, um die therapeutischen Vorteile zu maximieren und Nebenwirkungen zu minimieren.
8.2 Bessere Verträglichkeit durch CBD und Terpene
Im Gegensatz zu THC verursacht CBD keine unerwünschten psychischen Nebenwirkungen. Studien zeigen, dass CBD sogar psychotische Symptome bei Patienten mit Schizophrenie lindern kann, indem es die Aktivität des körpereigenen Cannabinoids Anandamid erhöht [44]. CBD kann auch die negativen Effekte von THC abmildern. Eine Studie aus dem Jahr 2010 belegt, dass CBD die durch hohe THC-Dosen ausgelösten psychotischen Symptome reduziert [45]. Diese synergistische Wirkung macht die Kombination von THC und CBD besonders attraktiv für medizinische Anwendungen, da sie die therapeutischen Vorteile verstärkt und potenzielle psychotrope Effekte mindert. Auch Terpene, die in der Cannabispflanze vorkommen, tragen zur Minimierung unerwünschter Effekte bei. Beispielsweise kann das Terpen Pinen, ein Acetylcholinesterase-Hemmer, die durch THC verursachte Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses verringern [46].
Eine erfolgreiche Cannabistherapie erfordert umfassendes Wissen über die therapeutischen Wirkungen und eine präzise Bewertung der Risiken. Durch gezielte Auswahl der Inhaltsstoffe, passende Dosierung und geeignete Darreichungsform kann die Therapie individuell auf die Bedürfnisse der Patienten abgestimmt werden. Dies könnte nicht nur positive Effekte auf verschiedene Symptome fördern, sondern auch zu einer besseren Verträglichkeit und geringeren Nebenwirkungen beitragen.
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